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26.07.2005 | Die Tour-Bilanz von Team Gerolsteiner kann sich sehen lassen: Platz sechs im Gesamtklassement durch Levi Leipheimer, ein Etappensieg durch Georg Totschnig, Fabian Wegmann einen Tag im Bergtrikot sowie zahlreiche Tagesplatzierungen unter den ersten Zehn. Als „sensationell“ bezeichnete dann auch Gerolsteiner-Chef Hans-Michael Holczer die Leistung seins Teams, das zudem mit allen neun Fahrern Paris erreichte.
"Das hat alle unsere Erwartungen übertroffen“, erklärte Hans-Michael Holczer am Sonntag. „Wir sind eine Riesen-Tour gefahren und ich bin sehr stolz auf die Jungs." Die Freude Holczers wurde auch nicht durch Alexander Winokurows Last Minute-Attacken getrübt, die Gerolsteiner-Kapitän Leipheimer doch noch Gesamtrang fünf kosteten.
"Schade, zumal ich unter einer Tour d'honneur eigentlich etwas anderes verstehe“, zeigte Holczer nur einen Anflug an Enttäuschung. „Aber sei’s drum. Der sechste Platz ist ja fast genauso viel wert wie der fünfte. Und unsere Feierlichkeiten wird es nicht im Geringsten stören. Denn wir haben hier wirklich Großes geleistet.“
Damit meinte Holczer neben Leipheimers Top-Platzierung natürlich den Etappensieg von Georg Totschnig. Dabei wollte der von einer Viruserkrankung vor der Tour noch geschwächte Österreicher schon seine Koffer packen, weil eine ähnlich gute Platzierung wie im Vorjahr – da wurde „Totsch“ Tour-Siebter – schon nach den ersten Bergetappen außer Reichweite war.
Aber Holczer und dem Team gelang es Totschnig doch noch zu motivieren. Und wie. Auf der extrem schweren 14. Etappe mit Bergankunft in Ax-3-Domaines ließ es der 34 jährige Routinier krachen. Heraus kam eine doppelte Premiere: Totschnigs erster Tour-Etappensieg und zugleich der erste Tageserfolg für das Team bei einer dreiwöchigen Rundfahrt. "Unglaublich, wie sich diese Geschichte noch zum Guten gewendet hat", blieben Holczer, der sonst nie um eine passende Bemerkung verlegen ist, fast die Worte weg.
Gerolsteiner hat bei dieser Tour endgültig bewiesen, dass man im Konzert der ganz Großen mitspielen kann. In den letzten Jahren hatte man sich noch mit der Rolle des Underdogs zufrieden geben müssen. Diese Zeiten dürften jetzt endgültig der Vergangenheit angehören. Wie erleichtert man bei der Teamleitung über das Abschneiden der Mannschaft war, zeigte die Freude über die eher zweitrangige Tatsache, dass alle neun Fahrer am Sonntag die Champs Elysees erreichten. "Nach dem ersten Jahr, als wir nur drei Fahrer in Paris hatten, saß der Stachel noch immer“, so Holczer. „Aber wir haben ihn endlich raus gezogen. Es hat sich gezeigt, dass wir die richtigen Leute für die Tour haben."
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